Kirche zu Neuholland
Vorschaubild Kirche zu Neuholland
16559 Liebenwalde OT Neuholland
Die kirchliche Entwicklung
Die Lebensgrundlagen waren geschaffen, doch musste auch für das kirchliche Leben gesorgt werden. Eine reformierte Pfarrstelle richtete die Herrschaft bereits 1663 ein, doch das kirchliche Leben spielte sich mangels Kirchenbau vorerst im Nachbarort Liebenberg ab. Nach dem Erwerb der Siedlung durch König Friedrich I. ging man an die Errichtung einer Kirche. Der Architekt ist nicht bekannt, dürfte jedoch aus dem Umfeld des Königs stammen. Zu dieser Zeit arbeitete Eosander von Göthe am Oranienburger Schloss und zeichnete auch für Schloss Friedrichsthal verantwortlich. Warum sollte der Entwurf der Neuholländer Kirche nicht von ihm stammen? Die Siedler arbeiteten jedoch nur sporadisch am Bau, z. B. wenn der König in Oranienburg war und das Gerücht von der bevorstehenden Einweihung die Runde machte. Zudem realisierte man die Bauarbeiten in den Herbst- und Wintermonaten, was die Siedler in den kommenden Jahren zu spüren bekamen. Doch zunächst konnte am 27. April 1710 in Anwesenheit des Königs und des Bischofs Ursinus (der 1701 Friedrich auch zum König salbte) die Einweihung der Neuhollander Kirche erfolgen. Der Monarch stiftete hierzu der Gemeinde das silberne Abendmahlsgerät, bestehend aus Kelch, Brotteller und Schraubflasche.
Die Kirche war ein quadratischer Putzbau mit steilem Zeltdach und einem achtseitigem Turm auf der Dachmitte. Wie bereits angedeutet, hatten die sporadisch durchgeführten und in den Herbst- und Wintermonaten erfolgten Arbeiten ihre Spuren hinterlassen. So klagte die Gemeinde schon 1714 über schadhaftes Gewölbe, vergessene Bauteile u. a. Auch die neu errichteten Häuser für Schule (ein Vorgängerbau bestand seit 1681) und Prediger wiesen bald grobe Risse auf. Die sicher stetig anfallenden Reparaturarbeiten führten 1812 zum Neubau des Pfarrhauses und 1850 zum Neubau der Schule. Die Kirche erhielt 1856/57 einen neuen Turm, der 1922 durch Blitzeinschlag stark beschädigt und 1923 einen Neuaufbau erfuhr. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges 1945 wurde der Turm zerstört und harrt seitdem seinem Wiederaufbau. Zur reformierten Neuholländer Gemeinde zählte seit 1756 auch die reformierte Gemeinde von Kreuzbruch. Trotz der durch König Friedrich Wilhelm III. bestimmten Unierung der Kirchen 1817 blieb Neuholland eine reformierte Gemeinde. Erst 1840 endete diese einst das dörfliche Leben so bestimmende Ära. Die Pfarrstelle in Neuholland blieb von 1928 an unbesetzt mit der Folge, dass Kreuzbruch Teilkirche von Liebenwalde und Neuholland Teilkirche von Falkenthal wurde. Folgende Pfarrer sind für Neuholland verzeichnet:
1663 -1670 Wloemens, Barthold
1670 - 1673 Thorrnann, Johann Georg
1673 - 1677 Stosch, Adolf Christoph
1677 - 1709 Hoffmann, Andreas
1709 -1713 Stosch, Adolf Christoph
1713 -1715 Gravius, Wilhelrn Hermann
1715 -1738 Frank, Johann
1738 -1755 Cremer, Johann Samuel
1756 - 1767 Rick, Karl Friedrich
1768 - 1798 Cremer, Carl Konrad Ludwig
1799 -1840 Aschoff, Friedrich Moritz
1841 - 1851 V. Hanstein, Wolfgang
1852 -1865 Dähn, Gustav Heinrich Emil
1865 -1868 Baldenius, Karl Gustav Ludwig
1868 - 1873 unbesetzt
1874 Bernheim, Franz
1875 - 1880 Neukauff, Karl Hugo
1880 -1887 unbesetzt
1887- 1893 Wilhelmi, Heinrich Ludwig
1893 -1896 Wipprecht, Gotthold Johannes Nathanael
1896-1902 Stein, Max Paui Adolf August
1902 - 1909 Hennings, Friedrich Wilhelm Karl
1909 -1911 Bellin, Erich Albert Gottfried
1912 -1928 Petzholtz, Karl Adolf Ernst Johannes.