Freienhagen
Geschichte Ortsteil Freienhagen
1753 | König Friedrich II. schließt mit dem Amtmann Kienitz einen Vertrag zur Ansetzung von 10 Familien |
1754 | es sind bereits 8 Häuser errichtet |
1801 | um das Jahr 1800 leben im Ort insgesamt 110 Einwohner |
1835 | ein Feuer vernichtet nahezu alle Häuser |
1840 | hat das Dorf 180 Einwohner, die in 21 Wohnhäusern leben |
1848 | Bau der ersten eigenen Schule |
1904 | Bau der Chaussee nach Nassenheide |
1923 | Bereitstellung von 4 Morgen Gutsland für die Schule und den Sportverein, wo westlich des Fließgrabens ein Sportplatz eingerichtet wurde |
1924 | Errichtung eines Transformatorenhauses |
1930 | es entsteht die Kleinsiedlung, Flächen des Gutes werden an die „Deutsche Ostmarken-Siedlungsgesellschaft“ verkauft und es entstehen noch im gleichen Jahr 8 Doppelhäuser. Parallel entsteht im selben Jahr mit 5 Kleinbauernhöfen die Großsiedlung |
1932 | Errichtung der Friedhofskapelle |
1936 | Bau des Spritzenhauses mit dem dazugehörenden Schlauchturm für die örtlichen Feuerwehr |
1953 | Gründung der LPG „Karl Marx“ |
1973 | Auflösung der Schule |
2003 | es entsteht aus umliegenden Gemeinden die Stadt Liebenwalde |
2005 | Baubeginn für die Erweiterung des Feuerwehrgebäudes kombiniert als Bürgerhaus, |
2005– 2006 | Rekonstruktion und Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses zum Dorfgemeinschaftshaus |
2008 | Ernst-Thälmann-Weg, Weg zur Großsiedlung und Großsiedlung erhalten Straßenbeleuchtung |
2008 | Fertigstellung des Radweges Neuholland/Hamburger Kreuzung – Freienhagen und Einweihung in Anwesenheit des damaligen Ministers für Infrastruktur und Raumordnung Reinhold Dellmann |
2010 | Bau eines Abenteuerspielplatzes |
2014 | Bau eines Oktaeders auf dem kleinen Festplatz als zusätzlichen Veranstaltungsraum |
2016 | Rekonstruktion der L 213 zwischen Neuholland und Freienhagen durch das Land Brandenburg nach zahlreichen Beschwerden, Protesten und Petitionen der Bürger und der Stadt Liebenwalde |
2018 | Ausbau des Friedhofsweg |
Im Jahr 1753 schlossen der Pächter des Amtes Zehlendorf Ernst Gottfried Kienitz und der König einen Erbzinskontrakt über 235 Morgen Land zur Ansetzung von 10 Familien. Als Grundeigentum bekam jeder Siedler je 4 Morgen Garten- und Wiesenland, Haus, Scheune nebst Stallgebäude. Im gleichen Jahr sind 6 Büdner am Ort. Für 1754 wird berichtet, dass 8 Häuser errichtet waren. Die Kolonisten stammten aus Mecklenburg und Sachsen. Der Ort trug seit seiner Gründung den Namen Freienhagen und bestand dann aus 12 Siedlerstellen und dem Gut. Mit der Übernahme der Siedlerstelle war die Pflicht verbunden, auf dem Gut als Tagelöhner zu arbeiten. Das Gut verfügte über 734 Morgen Acker und 130 Morgen Wiesen, das Gelände zum Gutshaus betrug weitere 20 Morgen.
Am 3. Januar 1756 wurde den Kolonisten der Grundbrief ausgehändigt. Sie hatten die Pflicht, ein Grundgeld von 5 Taler und 12 Groschen jährlich an den Gutsbesitzer zu zahlen, sie hatten Mahl- und Brauzwang. Als Rechte standen den Kolonisten Holz aus königlichen Forst für die Reparatur der Gebäude und zum Brennen zu, es bestand eine Weidergerechtsame für Rinder und Schweine in der Königlichen Forst, die später vom Staat abgelöst wurde. So erhielt 1869 jeder Inhaber einer früheren Kolonistenstelle eine Geldabfindung für die Holznutzung und 1880 aus der Staatsforst ein Stück Land. Der Gutsbesitzer verfügte über Zollfreiheit wie der Adel, Ober - und Untergericht, Brau - und Branntwein- brennerei, Mühlengerechtigkeit und andere Rechte.
Um das Jahr 1800 eröffnete die Familie Schumacher die erste Schmiede und auch die erste Schankwirtschaft.
Von den einzelnen Gutsgebäuden ist nur bekannt, dass 1833 ein Gutshaus im Stil eines märkischen Herrenhauses errichtet wurde, zu dem 1854 ein 3 Morgen großer Park gehörte. Ein Feuer vernichtete 1835 alle Häuser im Ort nur eins blieb stehen. Mit königlicher Unterstützung wurden die Gehöfte wieder aufgebaut und Freienhagen erhielt das Aussehen eines Straßendorfes. Die Kinder besuchten zunächst die Schule in Nassenheide. Zum 1. Oktober 1848 wurde ein eigenes Schulhaus errichtet, welches 1902 durch einen Neubau ersetzt wurde. Die erste Lehrerstelle hatte der Lehrer Sy (1848 – 1857) inne.
1904 wurde die Chaussee nach Nassenheide eingeweiht. Ludwig Katzenellenbogen erwarb das Gut 1913. Das Gutshausgebäude ließ er grundlegend umbauen, der Park erhielt eine neue Gestalt. Die alte Scheune wurde zur Reitbahn ausgebaut, die Brennerei richtete man zu Wohnzwecken her. Der Weg zwischen Dorf und Gut wurde gepflastert. Nach dem 1. Weltkrieg erwarb Katzenellenbogen weitere Immobilien und Ländereien in Freienhagen und Neuholland. 1923 wurde ein Sportplatz erbaut.
1924 kam mit dem Bau eines Transformatorenhauses der Anschluss an die öffentliche Stromversorgung. 1930 veräußerte Katzenellenbogen Flächen des Gutes an die Deutsche Ostmarken – Siedlungsgesellschaft . 1932 wurde die Friedhofskapelle errichtet. 1936 erhielt die Feuerwehr ein Spritzenhaus. 1939 wuchs die Bevölkerung auf 473 an. Katzenellebogen musste 1939 das Gut verkaufen. 1946 zählte man 540 Einwohner mit Flüchtlingen und Umsiedlern. 1945 begann die folgenreiche Bodenreform, 303 ha wurden enteignet. Am 27. Februar 1953 erfolgte der Zusammenschluss zur landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG).
Es existierten 1 Fuhrbetrieb, 1 Tischlerei, 1 Sägewerk, 2 Gärtnereien, 1 Besenbinderei und Pantienenfabrik, 1 Baumschule, 2 Bäckereien, 1 Lebensmittelverkaufsstelle, 1 Fleischerei, 2 Gaststätten, 1 Schmiede, 1 Kohlehandel und 1 Schlosserei. Bald nach der Gründung der DDR war das vielseitige Gewerbe nahezu beseitigt. 1973 wurde die Schule aufgelöst. Heute bietet Freienhagen ein äußerst beschauliches Bild. Gepflegte Häuser säumen die Dorfstraße. Die Freiwillige Feuerwehr verfügt über ein Grätehaus, in welchem seit dem Jahr 2001 ein TSF – W steht.
Seit dem 26. Oktober 2003 ist Freienhagen Ortsteil der Stadt Liebenwalde.